BBU-Archiv

Die Geschichte der BBU Salzburg

Chronik

2000er Jahre

Im Jahr 2002 feierte der 1952 gegründete UBBC Salzburg sein 50jähriges Bestehen. Sportlich sieht es rund um die Jahrtausendwende beim Salzburger Traditionsclub allerdings nicht sehr rosig aus. Nachdem man zuletzt 1996 in der Bundesliga B antrat, reicht es aktuell nur für die Salzburger Landesliga. Und auch dort gibt es mit der ULG Salzburg eine schlagkräftige Konkurrenz. Der Tennengauer Club spielte zwar zuletzt 1999 in der Bundesliga B, kommt aber nun ebenfalls nicht mehr über die Landesliga hinaus.

Im Jahre 2005 sollte es schließlich endlich soweit sein. Waldemar Hekl, damaliger Obmann und Cheftrainer der ULG Salzburg, forciert die Fusion mit dem UBBC Salzburg. Der neue Verein, der auf diese Weise entstand, sollte den Namen Basketballunion Salzburg - kurz BBU - tragen, um den Zusammenschluss der beiden Vereine auch im neuen Clubnamen festzuhalten. Die Fusion wurde von dem Gedanken geleitet, mit einem großen Salzburger Basketballverein sportlich konkurrenzfähig zu werden und auch wirtschaftlich auf gesunden Beinen zu stehen. Die BBU Salzburg wird Rechtsnachfolger des Traditionsclubs UBBC und hat somit Wurzeln, die bis in die Nachkriegsjahre zurückreichen, als amerikanische Besatzungssoldaten den Basketballsport nach Salzburg brachten. Die Firma Wüstenrot, die schon als Sponsor der ULG auftrat, konnte gleich zu Beginn als Haupt- und Namenssponsor für den neuen Basketballverein gewonnen werden. Demnach trat der Club im ersten Jahr seines Bestehens unter dem Namen BBU Wüstenrot Salzburg in der Salzburger Landesliga an. Als Vereinsfarben wurden Blau, Orange und Weiß festgesetzt, und diese zieren heute noch immer das Wappen des Vereins. Die Heimspiele wurden in der ersten beiden Jahren in der Union-Sporthalle im Nonntal ausgetragen.

Die erste Saison des noch jungen Clubs (2005/06) verlief auch durchwegs erfolgreich: nach dem zweiten Platz im Grunddurchgang der Salzburger Landesliga konnte man im Halbfinale ASKÖ Taxham ausschalten und stand somit im Finale gegen UZM Kaprun. Auch diese Best-Of-Three-Serie konnte die BBU mit 2:0 für sich entscheiden, und so wurde am 21. Mai 2006 nach einem 75:61 Sieg der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte gefeiert.

Verbunden mit diesem Erfolg war auch der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse, und somit trat die BBU Salzburg in der Saison 2006/07 in der Regionalliga West an. Auch in dieser Liga konnte man wiederum das Finale erreichen, verlor aber das alles entscheidende 3. Spiel der Best-Of-Three Serie gegen die Silverminers aus Schwaz mit nur einem Punkt Abstand 90:91. Und dies sollte nicht das einzige spannende Duell im „Westderby“ gegen die Tiroler bleiben.

Die darauffolgenden Jahre schnupperte die BBU Salzburg zum ersten Mal Bundesliga-Luft, da man ab 2007/08 in der Zweiten Bundesliga West antrat. Der Aufstieg war auch mit einem Wechsel der Heimhalle verbunden, denn nach dem Abriss der alten Union-Halle trug man von 2007 bis 2009 die Heimspiele in der Josef-Preis-Allee aus. Auch eine Liga höher konnte man sich behaupten und spielte im Grunddurchgang stets im oberen Mittelfeld der Tabelle mit. Zum Stolperstein wurde allerdings jedes Mal das Play-Off-Halbfinale, bei dem man gegen die Dornbirn Lions (2007/08 sowie 2009/10) und gegen die Silverminers Schwaz (2008/09) den Kürzeren zog. 2008 übergab außerdem Gründer Waldemar Hekl die Obmannschaft - oder in diesem Fall besser gesagt die Obfrauschaft - an Andrea Hopfgartner. Sie blieb allerdings nur kurz im Amt, da ein Jahr später bereits Randolph Jordan das Ruder übernahm. Dieser trieb die Professionalisierung des Vereins noch weiter voran und leitete u. a. in die Wege, dass die Heimspiele der BBU ab 2009 in der wesentlich größeren Sporthalle Alpenstraße ausgetragen wurden.


2010er Jahre

Wie auch die 3 Jahre zuvor erreicht die BBU In der Saison 2010/11 den dritten Tabellenplatz im Grunddurchgang und somit das Halbfinale in den Play-Offs. In diesem musste man sich allerdings abermals den Silverminers aus Schwaz geschlagen geben. Somit verlief die Teilnahme an der Bundesliga West in allen Jahren seit 2007/08 recht ähnlich. Ab der Saison 2011/12 wurde im Unterschied zu den vergangenen Jahren eine österreichweite Zweite Bundesliga ausgetragen, bei der natürlich auch die Salzburger Basketballer nicht fehlen durften. Das erste Jahr in dieser Gesamtliga bestritt die BBU unter ihrem neuen Obmann Harald Bründlinger, der das Amt 2011 von Randolph Jordan übernahm. Sportlich verlief für die BBU allerdings nicht sehr erfolgreich: bei nur 3 Siegen von 18 Spielen landete man klar auf dem letzten Platz.

Der Spielmodus der Liga wurde im nächsten Jahr beibehalten, aber der Trainer der BBU wechselte: 2012 konnte nach dem Rücktritt von Bernd Wimmer der ehemalige NBA-Anwärter Aaron Mitchell als Cheftrainer nach Salzburg geholt werden. Trotz einer massiven Steigerung der Spielqualität in der Saison 2012/13 konnte die BBU nur den vorletzten Platz im Grunddurchgang erreichen, und musste sich damit einem Relegationsturnier in Schwaz stellen. Bei diesem konnte man nach einem Sieg gegen die Villach Raiders nur kurz aufatmen, da das nächste Spiel gegen WSG Radenthein nicht gewonnen werden konnte. Somit hieß das alles entscheidende Duell in dieser Saison - wieder einmal - BBU gegen die Silverminers. Sechs Jahre nach dem verlorenen Duell um den Regionalligatitel entpuppte sich Schwaz wiederum als kein guter Boden für die Salzburger: in der wohl bittersten Niederlage der noch jungen Vereinsgeschichte unterlag die BBU mit 72:80 und landete damit auf einem sportlichen Abstiegsplatz. Mehr Erfolg hat allerdings die zweite Mannschaft der BBU, die sich in dieser Saison zum Meister der Salzburger Landesliga krönte.

Der Abstieg in die sportliche Bedeutungslosigkeit konnte dennoch abgewandt werden, da sich glücklicherweise alle Zweitligisten für eine Ligaaufstockung und somit für den Verbleib der BBU in der Zweiten Bundesliga aussprachen. Außerdem konnte für die Saison 2013/14 mit Renan Ferreira der Topscorer und das Aushängeschild des unmittelbaren Konkurrenten Silverminers nach Salzburg geholt werden. Sportlich ging es in der Zweiten Bundesliga für die BBU langsam aber stetig bergauf. Während man 2013/14 mit 5 Siegen auf dem 9. Platz des Grunddurchgangs landete, konnte sich der neue Cheftrainer Dejan Ljubinkovic 2014/15 schon über 7 Siege im Grunddurchgang, den 8. Platz und damit über die Teilnahme an den Play-Offs freuen. Im Viertelfinale musste man sich dabei gegen die Dragons St. Pölten geschlagen gegeben. 2013/14 machte sich auch die exzellente Nachwuchsarbeit des Vereins bezahlt, denn die U19-Mannschaft erreichte das Final-Four-Turnier der österreichischen Meisterschaft. 2014 wurde außerdem ein neu gestaltetes Vereinslogo vorgestellt. Dieses enthält - wie schon das frühere UBBC-Logo - eine stilisierte Salzburger Festung, um die Verbundenheit zur Heimatstadt Salzburg auszudrücken.

2015/16 verfehlte die BBU mit dem Headcoach Christian Raus nur knapp die Play-Offs. Man konnte zwar den Grunddurchgang mit gleich vielen Siegen wie die achtplatzierten Basket Flames beenden, aber aufgrund des direkten Duells schloss man selbst als 9. ab. Eine Saison später war man allerdings wieder in den Play-Offs vertreten. Im Viertelfinale schied man gegen die Mistelbach Mustangs aus. In den folgenden Jahren lief es sportlich wieder etwas weniger rund, und man musste statt den Play-Offs in den neu geschaffenen Play-Downs regelmäßig gegen den Abstieg spielen. 2017/18 sowie 2018/19 konnte man die Play-Downs auf dem zweiten Platz (von 4 Mannschaften) abschließen und somit zumindest ungefährdet den Ligaerhalt sichern. 2018 übergab Harald Bründliger, der sich beruflich nach Frankurt zu den Skyliners aufmachte, nach sieben Jahren die Obmannschaft an den ehemaligen Spieler und Trainer Dusko Stojakovic. Unter dessen Führung stellte die Basketballunion 2019/20 erstmals auch ein Damenteam. Aufgrund der Covid19-Pandemie war allerdings kein geregelter Spielbetrieb möglich. Auch die Saison der Herrenmannschaft wurde mitten in den Play-Downs vorzeitig abgebrochen. Die BBU befand sich gerade bei 3 Siegen aus 3 Spielen auf dem ersten Platz der Play-Down-Tabelle. 2019 fand zudem eine Mitgliederbefragung über die Einführung eines Vereinsmaskottchens statt. Die Mitglieder entschieden sich für den in der Stadt Salzburg beheimateten Falken, was in dem Maskottchen Falco resultierte. Seither wurde auch ein Falke als Wappentier in das Vereinslogo integriert und brachte der BBU den Spitznamen "die Falken" ein.


2020er Jahre

Seit der Entstehung der BBU bis zum Jahr 2020 gab es in Summe 15 Trainerwechsel. Somit wechselte die Positon des Headcoaches durchschnittlich einmal pro Jahr. 2020 konnte diese hohe Trainerfluktuation mit der Besetzung von Christian Ponz beendet werden. Zur gleichen Zeit wurde im Sommer 2020 auch die Heimstätte der Salzburger Falken saniert. Die Sporthalle Alpenstraße bekam neben einem neuen Boden aus Eichenparkett auch eine neue Akustikanlange, ein fernsehtaugliches LED-Hallenlicht sowie neue Spielanzeigen auf beiden Breitseiten. Eine größere Konstanz bei der Position des Cheftrainers und die sanierte Heimhalle machte sich auch sportlich bezahlt, denn in den darauffolgenden Jahren konnte die Basketballunion stets die Play-Offs erreichen. 2020/21 spielt man im Play-Off-Viertelfinale gegen die Fürstenfeld Panthers. Da beide Spiele verloren werden, kommt man leider nicht ins Halbfinale.

In der Saison 2021/22 kam es zu einer Ligareform. Aufgrund von 14 teilnehmenden Mannschaften wird die österreichweite zweite Bundesliga in zwei Conferences geteilt. Während man gegen Mannschaften der eigenen Conference zwei Spiele im Grunddurchgang bestritt, war es gegen Mannschaften der anderen Conference nur ein Spiel. In der "Capital West Conference" belegten die Salzburger Falken den dritten Platz. In den Play-Offs traf man im Viertelfinale auf Güssing Blackbirds, gegen die man allerdings ausschied. Nach einer längeren Tabellenführung konnte die BBU 2022/23 punktegleich mit dem Erstplatzierten Raiders Tirol den zweiten Platz in der eigenen Conference erreichen. Im Viertelfinale der Play-Offs spielte man gegen die Mattersburg Rocks, wobei man erstmals das Heimrecht genießen durfte. Beim ersten Spiel in Salzburg musste man sich trotzdem geschlagen geben. In Mattersburg gelang allerdings im zwölften Anlauf endlich der erste Play-Off-Sieg in einer österreichweiten Liga, und so konnte man ein drittes Entscheidungsspiel erzwingen. Dieses fand am 25.03.2022 im Sportzentrum Nord statt. Vor einer beachtlichen Kulisse von mehreren hundert Zuschauern und einer bombastischen Stimmung von beiden Fanlagern konnten die Mattersburger deutlich mit 88:65 gewinnen. Dennoch wurde die Salzburger Falken von den Fans mit Standig Ovations aus der bislang erfolgreichsten Saison verabschiedet. Auch die BBU-Damen nahmen in dieser Saison an einer vom ÖBV organisierten zweiten Bundesliga teil und erreichten den zweiten Tabellenplatz im Grunddurchgang. Das abschließenden Final-Four-Turnier konnte nach Salzburg geholt werden, doch im Halbfinale verlor man knapp gegen UBSC-DBBC Graz mit 43:46. Nach der Saison 2022/23 trat Obmann Raphael Miksch, der das Amt erst kurz vor der Saison übernommen hatte, überraschend zurück. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung übernahm daher der ehemalige Spieler und Jugendleiter Wolfgang Stöglehner interimistisch das Ruder.